Laut einer Hochrechnung aus 2017 gehen pro Minute 1517 Stück Currywurst über die Theken Deutschlands. Sie gilt damit als der Deutschen liebste Wurst. Aber warum ist das so? Alles über das wohl beliebteste Streetfood in Deutschland. Inklusive tolle Saucen-Rezepte zum selber machen!
Die Geschichte der Currywurst
Die Currywurst fand ihren Anfang angeblich kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges in Berlin. Eine Gastronomin namens Herta Heuwer gab an, die Currywurstsauce, wie wir sie heute kennen, im September 1949 erfunden zu haben. Sie habe sie zu gebratener Wurst serviert und somit die Currywurst erfunden.
Allerdings gibt es ein paar Aspekte, die ihre Angaben infrage stellen. Beispielsweise war Herta Heuwer der Meinung, dass es am 4. September 1949, als sie die erste Currywurst zubereitete, geregnet haben soll. Laut Wetteraufzeichnungen war es jedoch ein trockner Tag. Außerdem darf man in der Geschichte der Currywurst nicht den Schlachter Max Brückner vergessen. Denn die erste Version der Currywurstsoße von Herta Heuwer war nicht gerade der Verkaufsschlager. Erst mit der Hilfe von Max Brückner entstand das Rezept, das Erfolg brachte. Das von ihm aufgebaute Unternehmen „Maximilian“ besteht heute noch und betonte auf älteren Versionen des Webauftrittes, dass die Currywurst die Erfindung von Frau Heuwer sei. Außerdem erfand Brückner die Wurst ohne Darm (Pelle), was jedoch auch der Not in der Nachkriegszeit zuzuschreiben war. Nicht lange nach seiner gemeinsamen Erfindung mit Frau Heuwer wurde das Gericht unter dem Namen „Currywurst ohne Darm“ immer bekannter.
Was ist in der Currywurst?
Die originale Currywurst aus Berlin kommt ohne Darm aus und wird auch Berliner Bratwurst genannt. Die Wurst enthält in erster Linie Brät, was ein Gemisch aus Fleischmasse und Fett ist und gehört zu der Familie der Brühwürste. Grundsätzlich muss eine Currywurst rund 60 Prozent Fleisch vom Rind oder vom Schwein und 30 Prozent Fett enthalten. Außerdem dürfen Wasser, Salz und diverse Gewürze nicht fehlen, wobei die Zusammensetzung bei den verschiedenen Herstellern abweicht.
Zubereitet wird die Wurst traditionell in einem Fett- oder Ölbad. In der originalen Soße der Currywurst aus Berlin sind beispielsweise Tomatenmark, Worcestershire Soße, Wasser, Fruchtzusätze, Currypulver, Paprika edelsüß, Paprika rosenscharf, Zucker, Salz und Chilipulver enthalten. Traditionell werden Stangenschrippe (Brötchen), geschmorte Zwiebelringe oder rohe, scharf gewürzte Zwiebelwürfel als Beilage gereicht.
Currywurst selbst grillen
In einem Imbiss ist es üblich, dass die Currywurst klassisch in heißem Fett oder Öl gebraten wird. Aber geht das auch zuhause auf einem Holzkohlegrill? Wenn Du mal was anderes als Steaks auf dem Rost haben willst, dann solltest Würstchen mit Pelle nehmen. Tipp: Pelle vor dem Braten anritzen, damit sie nicht platzt. Unser Holzkohlegrill Vergleich zeigt Dir übrigens die empfehlenswertesten Holzkohlegrill-Modelle!
Doch egal ob im Imbiss oder in der eigenen Küche, bei jedem Currywurst Rezept ist es wichtig, dass die Würste von allen Seiten eine schöne Bräunung erhalten. Dafür liegt die Brattemperatur im besten Fall zwischen 150-160 °C. Nach dem Braten wird die Wurst in kleine, mundgerechte Happen zerteilt und mit Soße beträufelt.
Currywurst Saucen selbst machen
Wer das beste Rezept für die Currywurstsauce hat, darüber darf man trefflich streiten! Wir haben Dir hier einige Rezepte zusammengestellt. Die Currywurstsoße hast Du idealerweise schon am Vortag zubereitet. So hat sie eine ganze Nacht Zeit, um gut durchzuziehen und alle Gewürze können sich gut entfalten. Dann rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, sodass sie beim Servieren Zimmertemperatur hat. Es spricht auch nichts dagegen, Currysoße auf Vorrat zuzubereiten. Dazu füllst Du die überschüssige Gewürzflüssigkeit einfach in Einmachgläser. Durch das Vakuum bleibt sie lange haltbar und kann jederzeit verwendet werden.
Variante mit Apfelmus
Die Zutaten:
– 500ml Ketchup
– 4EL Apfelmus
– 4EL Tomatenmark
– Balsamico
– 1 Zwiebel
– 1 Knoblauchzehe
– 100g Speck
– Cayennepfeffer
– Currypulver
– Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Speck, Zwiebel und Knoblauch werden fein gewürfelt und gemeinsam angebraten, bis die Zwiebeln glasig werden. Anschließend wird mit einem Schuss Balsamico abgelöscht, das Ketchup und das Apfelmus werden hinzugefügt und alles darf kurz aufkochen. Dann wird das Tomatenmark untergerührt und das Ganze wird mit Salz, Pfeffer, Currypulver und Cayennepfeffer gewürzt. Die Soße sollte bei mittlerer Hitze bei gelegentlichem Umrühren ungefähr eine Stunde köcheln. Schließlich wird alles durch ein feines Sieb gegossen und mit der Wurst serviert.
Variante mit Orangensaft
Die Zutaten:
– passierte Tomaten
– Schaschliksauce
– Ketchup
– Orangensaft
– Balsamico
– Honig
– Röstzwiebeln
– BBQ-Sauce
– Chillisauce
– Olivenöl
– Salz
– Pfeffer
– Currypulver
Zubereitung: Mit diesen Zutaten kannst Du nach Herzenslust experimentieren!
Ja, und warum ist die Currywurst nun eigentlich so beliebt?
Es liegt an der Mischung aus sauer, süß und scharf in der Soße. Das macht den unvergleichlich köstlichen Geschmack aus und ist wohl das Geheimnis ihrer Popularität. Auch im Ausland findet die Currywurst immer öfter Anklang. Ausgewanderte Deutsche, Weltenbummler und Co bringen das Gericht in alle Ecken der Welt.