Es gibt sie an der Tanke, im Baumarkt oder an der Supermarktkasse: Einweggrills. Die Wegwerfgrills versprechen schnellen “Einmal Grillspaß” für zwischendurch. Doch was sagt unser Öko-Gewissen dazu?
Ohne großen Aufwand eine perfekte Glut zu erhalten klingt verlockend. Und es gibt ja durchaus Gründe, warum viele vor einem großen Grill mit viel Holzkohle zurückschrecken. Das Schleppen des Holzkohle-Sacks. Der unhandliche Grill selber. Die dreckigen Finger. Das Anzünden. Das nervige Säubern hinterher. Undsoweiter. Da kann man schonmal schwach werden und greift zum Wegwerfgrill. Sei es beim Wandern, beim Camping, oder die Mini-Spontanfete im Park.
Was ist ein Einweggrill?
Am bekanntesten sind die Aluschalen, die mit Grillkohle und Anzünder gefüllt sind. Auf der Aluschale ist der Grillrost fertig montiert, sodass dir die Grillkohle und der Anzünder beim Transport nicht herausfallen können. Wenn du die Verpackung, meist eine Kartonschale unten und ringsherum Folie, entfernt hast, kannst du oft unten noch Standfüße herausklappen. Falls nicht, dann achte darauf, diesen Grill auf eine feuerfeste Unterlage zu stellen. Auf deiner Holzterrasse oder dem Rasen hast du sonst lebenslange Erinnerungen an dieses Grillerlebnis. Einzig ein Streichholz oder Feuerzeug benötigst du zum Entzünden deines Feuers. Nach ca. 15 Minuten hast du eine perfekte Glut für Würstchen, Fleisch und Co.
Mittlerweile gibt es auch Einweggrills aus Baumstämmen. Diese sind, wie das Modell mit der Aluschale, mit Holzkohle und Anzünder befüllt. Auch hier musst du nur mit einem Streichholz oder Feuerzeug das Feuer entfachen und es kann gegrillt werden. Zusätzlich bietet dieses Modell, aufgrund seiner Natürlichkeit, auch etwas Lagerfeuerromantik. Jedoch ist bei diesem Modell ein separater Grillrost nötig. Dieser muss dann eben doch mitgeschleppt werden. Der Untergrund sollte gewissenhaft gewählt werden, da dieses Modell komplett niederbrennt. Am besten ist hierfür eine Steinplatte, Sand oder eine vorhandene Feuerstelle.
Für was kannst du diese Grills benutzen?
Aufgrund der geringen Fläche kannst du natürlich keinen Rollbraten oder Steaks für die ganze Verwandtschaft darauf grillen. Aber ein paar Würstchen, vier bis sechs Steaks (je nach Größe der Fleischstücke) oder etwas Gemüse haben allemal Platz. Du solltest bei der Menge deines Grillgutes auch bedenken, dass du bei dem Modell mit dem fest verbundenen Grillrost keine Grillkohle mehr nachfüllen kannst. Erlischt deine Glut, ist Feierabend. Oder du aktivierst den nächsten Grill. Bei dem Modell mit dem Holzstamm bist du da schon etwas flexibler, ist das Holz jedoch runter gebrannt, ist auch hier Schluss. Außer du hast dein Feuer in einer offiziellen Feuerstelle angezündet und legst dann noch nach. Ist der Holzstamm nämlich abgebrannt, hat deine Glut beziehungsweise deine nachgelegte Holzkohle, keinen Halt mehr. Dein Grillrost im Übrigen auch nicht, denn der Stamm dient als Auflagefläche für den Rost.
Welche Vorteile haben diese Grills?
Klar, vor allem die Grills mit Aluschale kannst du super mitnehmen. Ob zum Wandern, Camping oder an den Badesee. Diese Leichtgewichte kannst du prima für unterwegs einpacken. In ein paar Minuten hast du ohne großen Aufwand eine Glut, kannst grillen, und das anschließende Putzen des Grills entfällt. Nach dem Abkühlen werden die Grills über den Restmüll entsorgt.
Die Modelle aus Baumstämmen haben den Vorteil, dass sie zum Grillen benutzt werden können und gleichzeitig Lagerfeuerromantik aufkommen lassen. Durch ihr rückstandsloses Verbrennen müssen sie nicht mal mehr entsorgt werden. Er muss dafür schwerer geschleppt werden, ist größer und kann daher nicht so einfach transportiert werden, wie der flache Grill mit der Aluschale. Über ein Kilogramm bringt der Holzstammgrill mehr auf die Waage. Zusätzlich brauchst Du einen Grillrost, außer Du bleibst bei Würstchen und grillt diese mit dem Stock.
Das große “Aber”
Stichwort: Wegwerfgesellschaft. Wir kennen heute unzählige Produkte des täglichen Lebens als Einwegprodukte. Kaufen, Auspacken, Benutzen, Wegwerfen lautet die Devise. Doch muß das sein? Ob Becher, Teller, Besteck, Tischdecken oder Kaffeekapseln: Diese Produkte lassen unsere Müllberge wachsen. Sie treiben als gigantischer Plastikberg in den Weltmeeren, und führen dazu, dass Tiere elend sterben, weil sie unseren Wohlstandsmüll verschlucken. Plastik, oder auch Alu-Grillschalen werden zudem hergestellt unter erheblichem Einsatz von Energie oder Ressourcen.
Auch die Müllberge vor Ort sind nicht schön anzuschauen. Du kennst es bestimmt auch selber, wenn nach heißen Sommertagen der Park oder das Seeufer aussehen, als hätten die Vandalen gehaust.
Dass das Alu des Grills nicht unbedingt zur Minderung unserer Müllberge beiträgt, steht also außer Frage. Doch Essen wir täglich mit Einweggeschirr? Schmücken wir täglich unseren Tisch mit Papierservietten und einer passenden Papiertischdecke? Nein! Für Geburtstage oder Gartenfeste greifen wir zu dieser Alternative zurück, um uns stundenlanges Geschirrspülen und Tischdeckenbügeln zu ersparen. Und ebenso sollte es auch mit diesen Grills sein. Für ein spontanes Picknick am See oder bei einer Outdooraktivität mal aus dem Rucksack oder Bollerwagen gezaubert ist das OK.
Für regelmäßiges Grillen zuhause sind Einweggrills aber keine Alternative. Also schaff Dir in jedem Fall für Garten und Terrasse einen richtigen Grill an. Tip: Unser Tests zeigen dir die besten Modelle!
>> Zum Holzkohlegrill Test
>> Zum Kugelgrill Test
>> Zum Gasgrill Test
>> Zum Smokergrill Test
Und hier hast du in der Regel auch Platz um ein mehr Grillgut aufzulegen. Oder eben nachzufeuern, wenn die Glut nachlässt.
In diesem Sinne: Denk an die Umwelt. Alugrills sind super sind für den spontanen Spaß unterwegs. Auf Dauer werden sie jedoch zur Umweltsünde. Ganz davon abgesehen, dass richtiges Grillfeeling nur mit einem richtigen Grill aufkommen kann.