Wagyu Kobe

Wagyu? Kobe? Rinder! Wahnsinn!

Ein Steak für 100 Euro? Willkommen in der Welt des Spitzengenusses. Man könnte auch sagen: Der Spitzenverdiener. Denn solche Preise sind durchaus üblich für Kobe Rind. Das Fleisch dieser japanischen Rinderrasse gilt als das teuerste Rindfleisch der Welt. Aber was genau macht diesen Wahnsinns Preis aus – und: ist das überhaupt gerechtfertigt?

Der Legende nach war Kobe Rindfleisch früher nur japanischen Kaisern vorbehalten. Und was der Erste auf den Tisch bekommt, muss natürlich auch einzigartig sein. Und hier kann das Kobe Rind gleich mit mehreren Superlativen aufwarten: Neben dem exquisiten Geschmackserlebnis, bedingt durch einzigartige Marmorierung, hohen Fettgehalt und fein-zarter Mürbheit, hat das Fleisch auch den geringsten Anteil an gesättigten Fettsäuren.

Legenden und Realitäten

Um die Aufzucht der Kobe Rinder gibt es viele Geschichten und Geschichtchen. Ob die Tiere nun tatsächlich jeden Tag massiert werden, dabei Mozart hören und Reiswein trinken sei einmal dahingestellt. Absatzförderlich ist es allemal.
Fakt aber ist, dass das Fleisch aufgrund der genetischen Disposition tatsächlich einzigartig ist. Und dass bei Aufzucht und Haltung Turbowachstum verpönt ist, versteht sich von selbst. Die Tiere dürfen auf natürlich Art wachsen und auch älter werden.

Kobe oder Wagyu?

Oft wird für das Kobe Rind auch der Begriff Wagyu synonym verwendet. Dabei ist das japanische Wort Wagyu eigentlich nur ein allgemeiner Oberbegriff. Übersetzt bedeutet es “Rind aus Japan”. Als Kobe Rind im engeren Sinne gilt aber nur, was aus der gleichnamigen Region Japans stammt und der Rinderrasse Tajima angehört. Die Anzahl dieser Tiere ist sehr überschaubar, und erklärt auch die exorbitant hohen Preise.
Nun darf vermutet werden, dass die begriffliche Gleichstellung Wagyu = Kobe manchen nicht unangenehm ist. Denn inzwischen werden auch außerhalb Japans diese Rinder gezüchtet und angeboten. Übrigens auch in Deutschland. Die werden dann eben als Wagyu Rindfleisch verkauft. Da war/ist die weltweit hohe Nachfrage nach dem japanischen Luxusfleisch dann doch zu attraktiv. Allerdings sind die Regelungen für Export, Haltung und Züchtung streng. Diese Angebots-Knappheit wird auch weiterhin die Exklusivität sichern.

Guter Geschmack war schon immer etwas teuerer

Keine Frage: Kobe ist das Edelfleisch für Edelgenießer. Ob der Geschmack den hohen Preis nun rechtfertigt, dass darf jeder gern selbst entscheiden. Solltest Du allerdings Deine Gäste bei der nächsten Grillparty damit beglücken wollen, dann sorge auch für entsprechendes Ambiente, und vor allem: Räume die Grillsauce aus dem Supermarkt schnell vorher weg. Denn mit mit Kobe Rind vom Grill trittst Du in Konkurrenz mit Deutschlands Sterneköchen aus der Spitzengastronomie.
Und bei Preisen von 500 Euro aufwärts für’s Kilo ist ein vorheriger Blick auf das Bankkonto auch nicht verkehrt.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: