Von wegen alles Käse: Welcher Käse eignet sich zum Grillen – und was Du auf gar keinen Fall tun solltest! Unsere kleine Käsekunde mit allem was Du wissen mußt über Käsesorten, deren Herstellung, und natürlich jede Menge Grilltipps.
Wenn es ums Grillen geht, denken die meisten erstmal nicht an Käse. Wenig verwunderlich, war Käse ursprünglich nur eine Methode, um Milch haltbar zu machen. Dies gelingt dadurch, dass ein Eiweißbestandteil der Milch, das Kasein, zum Gerinnen gebracht wird. Heute freilich steht der Genußfaktor im Vordergrund. Und Käse ist da sehr vielseitig. Ob Überbacken, Schmelzen, oder direkt auf den Rost – die Rezepte sind so vielseitig wie die Käsesorten. Doch nicht jeder Käse eignet sich zum Grillen. Im schlimmsten Fall kann es sogar gesundheitsschädlich sein.
Klassischer Grillkäse
Darunter wird Käse verstanden, der direkt gegrillt werden kann. Dies ist möglich, weil der Schmelzpunkt relativ hoch ist. Ein Grillkäse zerfließt also nicht, wenn er auf den Grillrost gelegt wird. Gerade Vegetarier lieben Grillkäse als Alternative zum Fleisch. Geschnitten in dicke Scheiben, kann er wie ein Stück Fleisch gegrillt und gewendet werden. Grillkäse kann aber relativ schnell anbrennen. Mit einer Aluschale verringerst Du dieses Risiko.
Der wohl bekannteste Grillkäse ist der “Halloumi”. Er stammt ursprünglich aus Zypern und ist ein halbfester Schnittkäse. Er besteht aus Schafs-, Kuh- oder Ziegenmilch. Seinen Spitznamen “Quietschkäse” hat der Halloumi daher, weil er beim Kauen zwischen den Zähnen quietscht. Tip: Halloumi vorher in Marinade einlegen. Verfeinert mit Kräutern und Gewürzen wird er erst richtig köstlich.
Als weiterer klassischer Grillkäse sei Feta genannt, der bekannte griechische Schafskäse. Auch dieser kann direkt auf den Grillrost.
Raclette
Ein Käse, dessen Name gleichbedeutend ist mit einem Grillevent! Denn man verabredet sich auch zum “Raclette” … Das Raclette selbst ist ein Schweizer Nationalgericht, bei dem der gleichnamige Käse zum Überbacken benutzt wurde und wird. Heute ist Raclette auf der ganzen Welt populär, und mit Raclette Käse kannst Du so ziemlich alles überbacken, was Dir schmeckt: Fisch, Fleisch, Brot, Gemüse – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das Ganze am besten mit einem speziellen Raclette Grill. Falls Du Dir einen solchen zulegen möchtest, dann lies erst unsere Testberichte. Hier geht’s lang: Raclette Grill Test.
Der Raclette Käse selbst stammt ursprünglich aus dem Wallis und ist ein leichtschmelzender, gleichwohl würziger Schnittkäse. Die Rinde ist meist geschmiert, es gibt aber auch Raclettearten mit trockener Rinde. Der Fettanteil beträgt über 50%, also nichts für Kalorienzähler. Tip: Raclette schmeckt auch ganz vorzüglich als einfacher Käse, etwa auf einer Käseplatte.
Schmelzkäse
Kein Cheeseburger ohne die obligate Scheibe Schmelzkäse! Doch was ist Schmelzkäse eigentlich genau?
Schmelzkäse muß nicht aus einer bestimmten Sorte Käse bestehen. Oft ist es sogar ein Mix aus diversen Käsesorten. Wesentlich für Schmelzkäse ist, dass Schmelzsalze und Emulgatoren beigefügt sind; und dass der Käse bei der Herstellung komplett eingeschmolzen wird; er wird regelrecht verflüssigt. Danach läßt man ihn abkühlen, und erst dann wird er verpackt. Dieser Herstellungsprozess sorgt zum einen für lange Haltbarkeit; und zum anderen für die ganz spezielle Cremigkeit, die bei Toasts, Cheeseburgern, oder beim Überbacken allgemein so geschätzt wird.
Gouda & Emmentaler
Ein Holländer und ein Schweizer: Diese beiden Käsesorten sind wohl die bekanntesten Schnittkäse Sorten.
Der Gouda Käse stammt ursprünglich aus Holland, genauer: Aus einer Stadt gleichen Namens. Es ist ein Schnittkäse, dessen Konsistenz und Aroma durch die verschieden lange Reifezeit (jung – mittelalt – alt) bestimmt wird. Es gilt: Je jünger, desto weicher und milder ist der Gouda. Und hier solltest Du auch aufpassen: Gouda zerläuft recht schnell. Wenn dieses Fett in die Glut tropft, können schnell gesundheitsschädliche Stoffe entstehen.
Ähnlich der Emmentaler. Auch er stammt aus der Schweizer Region gleichen Namens. Es ist ein Hartkäse mit 45% Fettanteil. Berühmt ist er aber vor allem wegen der “Löcher”. Ursache hierfür ist die Fermentierung durch Propionsäurebakterien. Hierbei entsteht Blasen aus Kohlenstoffdioxid. Diese bilden dann die Löcher im Käse. Der Geschmack des Schweizers ist nussiger als der des Holländers. Aber wie der Gouda, so ist auch der Emmentaler besser zum Verfeinern von Grillgut oder Beilagen geeignet, und weniger zum direkten Grillen.
Weichkäse
Dass sich Weichkäsesorten wie etwa Blauschimmelkäse oder Camembert nicht zum direkten Grillen eignen, liegt auf der Hand. Diese Käsesorten sind ja schon im Normalzustand fast flüssig. Dafür verfügen sie aber oft über einen besonders intensiven Eigengeschmack. Nutze daher solche Käsearten zum Verfeinern oder vorsichtigen Überbacken, aber nicht zum direkten Grillen.
Und die Antwort…
… auf die Frage, welcher Käse sich zum Grillen eignet, lautet: Nur klassischer Grillkäse sollte direkt auf den Grillrost! Hier besteht wenig Gefahr, dass etwas in die glühende Holzkohle tropft.
Info: Was ist Trockenmasse?
Bestimmt hast auch Du schonmal den Hinweis gelesen: “Dieser Käse hat xy% Fettanteil in Trockenmasse” (i. Tr.). Dies bedeutet nichts anderes, als dass erst der Wasseranteil aus dem Produkt heraus gerechnet wird, bevor man den Fettgehalt ermittelt. Die Trockenmasse ist also das, was übrig bleibt. Hierauf beziehen sich in der Regel die Prozentangaben des Fettanteils.